Dr. Nina Ehrlich (PH Bern)
Titel
Kooperation im inklusiven Deutschunterricht
Laufzeit
seit 2020
Betreuung
Prof. Dr. Cordula Löffler, PH Weingarten
Beschreibung
Integrativer und inklusiver Unterricht basieren in der Schweiz bildungspolitisch auf der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, auf dem Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen sowie auf den Rechtsgrundlagen der Kantone. Festgehalten wird dort, dass integrative jeweils separierenden Lösungen vorzuziehen sind, unter Beachtung des Wohles und der Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes oder des Jugendlichen sowie unter Berücksichtigung des schulischen Umfeldes und der Schulorganisation.
Im inklusiven Unterricht ist die Kooperation von Regellehrpersonen und schulischen Heilpädagog*innen eine wesentliche Gelingensbedingung neben den Haltungen und Überzeugungen von involvierten Lehrpersonen sowie der Binnendifferenzierung als didaktischer Umsetzung von Inklusion. Einen Einfluss auf die Kooperation zwischen Lehrpersonen haben aber nicht nur Haltungen und Überzeugungen, sondern damit zusammenhängend auch Professionsverständnis, Ausbildungshintergrund, Berufserfahrung etc., die das berufliche Handeln prägen.
Hier setzt das Forschungsprojekt an, indem es nach „Good Practice“ der Kooperation im inklusiven Deutschunterricht fragt. Der zentrale Fokus liegt auf dem für die beteiligten Lehrpersonen sinnhaften Handeln bei der Förderung der Deutschkompetenzen. Methodischer Ausgangspunkt ist hierbei das Dokumentieren von (Aus)-Handeln von Aufgaben und Rollen bei der Planung eines inklusiven Unterrichts. Hierbei planen Regellehrpersonen und schulische Heilpädagog*innen die Förderung einzelner Schüler*innen (wie auch der ganzen Klasse) gemeinsam und nutzen dabei ihre deutschdidaktischen und heilpädagogischen Kompetenzen.
Als methodologische Grundlage dienen sowohl praxistheoretische Zugänge als auch Überlegungen aus den Cultural Studies zum Phänomen ‘Praxis’. Die Datenerhebung erfolgt mittels Leitfadeninterviews von Lehrpersonentandems; für die Auswertung wird diskursanalytisch bzw. selektiv-sequenzanalytisch vorgegangen. Die Ergebnisse sollen der Modellbildung dienen.