Katharina Rist
Titel
Literarische Verstehensprozesse in Gesprächen zu narrativen textlosen Bilderbüchern mit ErstklässlerInnen
Laufzeit
2016 - 2019
Betreuung
Prof.‘in Dr. Ricarda Freudenberg
Beschreibung
In der Deutschdidaktik ist man sich mittlerweile einig, dass der Erwerb literarischer Kompetenzen von der Lesefähigkeit unabhängig bereits vor Schuleintritt beginnen kann. Dies geschieht beim Vorlesen und auch bei der Rezeption visueller, auditiver, audio-visueller Medien und neuer Medien. An diesen vorschulischen Kompetenzerwerb sollte man im Unterricht der ersten Klasse sinnvoll anknüpfen. Dabei kann man auch zum schriftliterarischen Text alternative Medien wie narrative textlose Bilderbücher einsetzen. Diese bringen den Vorteil mit sich, dass sie von ErstklässlerInnen, die mehrheitlich noch nicht über ausgeprägte Lesefähigkeiten verfügen, eigenständig rezipiert werden können. Des Weiteren stellen sie, in Abhängigkeit von ihrem Komplexitätsgrad, teilweise hohe literarische Verstehensanforderungen an ihre RezipientInnen: Sie müssen die einzelnen Elemente der Bilder in einen sinnvollen Handlungszusammenhang bringen, die Gefühle und Motive der Figuren erschließen, Leerstellen zwischen den Seiten füllen, sich auf die Alterität der Bilder einlassen, interpiktoriale Bezüge erkennen und vieles mehr. Das Dissertationsprojekt soll zeigen, dass und wie in Gesprächen zu narrativen textlosen Bilderbüchern mit und unter ErstklässlerInnen literarische Verstehensprozesse gefördert werden können. Dazu soll auf der Basis von theoretischen Erkenntnissen zum literarischen Verstehen und einer präzisen Analyse ausgewählter textloser Bilderbücher zunächst einmal eine Theorie zum literarischen Verstehen narrativer textloser Bilderbücher (durch ErstklässlerInnen) entwickelt werden. Davon ausgehend soll, unter Berücksichtigung empirischer Befunde aus den Vorstudien, ein Konzept für Gespräche zu narrativen textlosen Bilderbüchern mit ErstklässlerInnen erarbeitet werden. Im Rahmen einer qualitativen Rezeptionsstudie sollen diese Gespräche anschließend durchgeführt, videographisch dokumentiert und mithilfe einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden.